Werdegang
Ausgebildet als Krankenpfleger und Sozialpädagoge, war ich 10 Jahre in einer WG mit chronisch suizidalen Menschen, später v.a. Jugendlichen, tätig und absolvierte während dieser Zeit einige Fort- und Weiterbildungen, u.a. QM, Projektmanagement, NLP, Gruppenanalyse, erste Psychodramakurse, Diagnostik u.s.w.. Nach drei Jahren häuslicher Kinder"pause" stieg ich 2004 bei einem Berliner Kinder- und Jugendhilfeverein wieder ein, dem ich heute als einer von zwei Geschäftsführenden angehöre. Während der Zeit dort habe ich mich zum Psychodramaleiter (DFP/FEPTO/PIfE) und zum Supervisor mit spezieller Ausrichtung auf Kinderschutz und interkulturelle Aspekte (Catania) qualifizert.
Grundverständnis
Grundlegend ist für mich das psychodramatische Arbeiten. Das bedeutet, die Vielfalt der spontan zur Verfügung stehenden Rollen (bzw. Handlungsmöglichkeiten) zu erweitern. Dadurch eröffnen sich Spielräume in sozialen Beziehungen. Kompetenzen und Ressourcen können hinzugewonnen, bessere Lösungen für Konflikte gefunden werden.
Mit Hilfe
- situativer Darstellungen,
- Visualisierungen, Skulpturen, Aufstellungen, Szenen (systemisch: "enactement"),
- Einbezug der körperlichen Empfindungen,
- Bezug auf das nähere wie weitere Umfeld (inkl. Werte, Normen, Glauben/Überzeugungen),
- Wechsel der Perspektiven,
- Probehandeln mit konkret erarbeiteten Handlungsschritten in laufenden Prozessen
werden die Beziehungen zwischen Personen, Gruppen oder Teams sichtbar und einer Bearbeitung zugänglich.
Besonders wichtig ist es mir, soziale Konstruktionen wie Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe o.ä. einschließlich der daraus resultierenden, konkret empfundenen Situation angemessen zu berücksichtigen.
In der Teamsupervision und -beratung sowie in der Organisationsentwicklung begleite ich Sie format- und methodenoffen (eklektizistisch) bei der Vorbereitung, Einleitung, Durchführung und Auswertung von Veränderungsprozessen.
In der Fallsupervision wende ich hauptsächlich das Supervisionskonzept nach E. Holloway an, in dem der Wechsel der Perpektiven und die gemeinsame Erarbitung einer konkret auf den jeweiligen Arbeitskontext bezogenen gewichteten Expertise zentral ist:
"Supervidieren heißt von oben betrachten, die Arbeit eines anderen mit den Augen der erfahrenen Klinikerin, des einfühlsamen Lehrers, des kritischen Experten anschauen."
(E. Holloway, 1995)
Andere Tätigkeitsbereiche
Viele Jahre habe ich gemeinsam mit einer Kollegin die offene Selbsterfahrungsgruppe "Ein gutes Leben leben" angeboten. Ich wirke im Psychodrama-Projekt "Traces of the Holocaust in the Present" mit, in dem ein Raum geschaffen wird, um die verschiedenen Arten der Internalisierung von Erfahrungen in den Rollen "Täter" und "Opfer" kennenzulernen. Diese Erfahrung - am Ort des realen Geschehens, z.B. in Auschwitz/Birkenau - kann zu einer Begegnung mit „dem Anderen“ und „dem Fremden“ führen. Das Ziel ist dabei nicht Versöhnung, sondern das Öffnen von Dialog, durch den einige Wunden heilen, neue Wege des Zusammenlebens gefunden werden können.
Im Jugendhilfeausschuss meines Bezirks wirke ich an der regionalen Umsetzung von Politik mit und setze mich für die Kinder, Jugendlichen und Familien aus meiner Umgebung ein.